Der leere Stift des Senioren

oder wie kann ich wissen was ich denk’ bevor ich les’ was ich schrieb

Was sächt dat Volksmuhl in solchen Fällen? Schreibblockade, der Kuß der Muse blieb aus, Leere in Kopf und auf Blatt. Aber Aus, vorbei, Frischzellenkur hat gegriffen, aus der Herbsttristess und Winterschlaf erwacht soll nun die Welt erfahren, was sich tat im idyllischen Osdorf. Vorweg jedoch ein Wort in eigener Sache, da über Social Networks wie WhatsApp, Facebook, Twitter, NSA und Dschungelcamp keine Lügen, aber zumindest Unwahrheiten verbreitet wurden: Nein, der Verlust des Roten Fadens hat nichts mit dem etwaigen Verlust einer Gelben Kugel zu tun ( zumal Schiller-Glocke nicht aufgepasst hat…).
Zum Sportlichen: Den nach Champions League wichtigsten Vereinspokalwettbewerb der nördlichen Hemisphäre, den„Heini-Jöns-Pokal“, haben wir traditionell abgeschenkt. Das ganze an einem Freitagabend Anfang August, an dem die Quecksilbersäule nicht unter 35°C sank. Doof! Zur dicksten Rush-Hour einmal durch Hamburg nach Jenfeld zu gurken bei der Hitze – echt doof! Dazu bei Concordia auf dem Kunstrasen anzutreten, auf dem die Hitze sich staut und entsprechend von 35°C auf über 47°C steigt – richtig doof! Und dann noch statt 70 Minuten Aufschlag zu verlangen, ist an der Grenze zum Debilen. Diese Grenze wird überschritten, wenn man in der unnötigen Verlängerung aus einem 2:2 ein 2:5 macht. Ein bemerkenswerter Abend…
Die Punktrunde wurde in Lohkamp eröffnet. Ein mir bekannter Spieler von Lohkamp kam mir vor dem Spiel mit einem Bier entgegen, welches dieser auch schon zur Hälfte geleert hatte. Nichts ungewöhnliches, wenn es nicht Sonntagmorgen um 10:00 Uhr gewesen wäre und dieser drollige Wurf noch hätte spielen müssen. Dass die Sickergrube aber auch noch das Tor gegen uns macht, war symbolisch für dieses Spiel. Wie schon im Jahr zuvor mussten wir in Lohkamp schon wieder zwei Punkte liegen lassen, dass es überhaupt einer wurde, war André’s Kopfballtorpedo nach Ecke Daniels zu verdanken. Die nächsten beiden Spiele brachten unsere Freunde von Gala und Serienmeister BW96 an den Blomkamp. Trotz eines Sonntagsschusses meinerseits nach Pass von André und der daraus resultierenden Führung langte es an dem Tag nicht für Gala. Deutlich mit 2:4 ging der Ritt in die Binsen, lediglich Andretti auf Pass von Marius konnte noch den Kosmetiker geben. Gegen BW gab’s ein bitteres 0:3, nach dem Kick verlor Rainer temporär seinen Platz im Sturm – zu viele Fahrkarten schoss der rüstige Senior. Nun hatte die Versetzung ins Mittelfeld gegen Ex-Klub Born das letzte Quäntchen Geilheit aus dem Chancenzerbrösler rausgeholt. Zwei Buden nach Zuspielen von Daniel und André kürten ihn zum Matchwinner, hinzu eine Kopfballschrumme von Fraggle nach Hereingabe von Daniel und ein Freistoß, den kein Borner aufnehmen wollte und freundlich passieren ließ. Der erste Drilling. Weiter ging’s in Niendorf, ähnlich beliebt wie Auswärtsspiele bei Lohkamp. Andrettis Kopfball nach Fraggle-Freistoß wurde gekontert, auch der Foulelfer von Daniel nach Foul an Erdal reichte nicht zum Auswärtssieg. 2:2, weiterhin Mittelfeld. Schön, dass Egenbüttel in diesem Jahr den Weg nach Osdorf gefunden hat. Trotz erneut zweier Gegentore wurde Egenbüttel eingetütet: 5:2, Dreierpack Rainer, dazu Andretti und Milan, Assits zweimal Fraggle, einmal Erdal, Martin und Milan. So kann’s weitergehen – tut es aber nicht. Gegen Roland langte es nur zu einer müden Nullnummer. Besser das Spiel in Holm, wo André wieder einmal traf, diesmal auf Zuspiel von Andretti. Dem Sturmtank selbst blieb es vorbehalten, per Flugkopfball den Siegtreffer zu markieren – 2:1 am Ende. Dann kam Nienstedten, und nach einem kuriosen Spiel blieb wieder nur ein Zähler am Blomkamp: Zweimal Rainer und ein Eigentor langten nicht, hinten schluckten wir ebenfalls drei Buden. Blieb der letzte Auftritt 2013 und gleichzeitig das erste Spiel der Rückrunde. Wieder Lohkamp, und wie im Jahr zuvor wieder ein 5:0. Fraggle auf Pass von Marius und per Elfer nach Foul an Rainer sowie ein WUN-DER-SCHÖÖÖ-NES Tor von Marius „Schallanooluuh“ Klein und Pflichtbutzen von Rainer und Andretti ließen 2013 versöhnlich ausklingen. So durften wir als Dritter hinter den Klassenprimadonnen aus Schenefeld und Gala ins Zwischenziel gehen.
Den würdigen Abschluss sollte die kombinierte Weihnachtsfeier aus sportlicher Betätigung, kulinarischen Ergüssen und Bodenturnübungen im Dorfkrug bilden. Sehr erfreulich dabei die hohe Resonanz, auch wenn kurzfristig ein paar wenige Absagen teilweise traurig, teilweise ärgerlich waren. Das Boßeln in zwei ausgelosten Gruppen hat augenscheinlich allen Spaß gemacht. Dass die Veranstaltung in der von mir begleiteten Gruppe etwas kürzer ausfiel, ist wie o.a. dem Umstand des mysteriös entschwundenen Spielgeräts geschuldet. Ob die Schoots und Extra-Schoots damit in Zusammenhang zu bringen sind, sei dahingestellt. Das Essen hinterher jedenfalls schmeckte ausgezeichnet, Darbietungen à la Klemmi entzweiten die Gesellschaft ( Genie und Wahnsinn wohnen zusammen ) und der Marsch in den Dorfkrug einiger Weniger tat sein Übriges. Zu erwähnen sei in diesem Zusammenhang das Durchhaltevermögen von Mr.Wunderschöön: am Vorabend mit seiner Firma auf Weihnachtsfeier, verließ Besagter die Veranstaltung, die den Besuch etlicher Schuppen des Kiezes beinhaltete, gegen 07:00 Uhr morgen. Kurz in die Seitenlage, musste er reichlich verwohnt gegen 12:00 Uhr zur Abfahrt am Einkaufszentrum erscheinen. Café to Go, schlafdefizitär und dem Sterben näher als dem Leben. Dass ausgerechnet „Prosecco aus der Dose“ das Lebenselexier werden sollte, verwunderte. 8 Dosen hatte Claudi am Start, sechs davon erklärte Marius zu Eigenbedarf. Auf der Bosselstrecke hat er sich mit Halb-Hamburg unterhalten und hinterher standhaft seine Mahlzeit verköstigt. Um schließlich bis 05:00 Uhr am nächsten Morgen ( in besagtem Dorfkrug ) ab wie ein Diskus zu gehen. Respekt, mein Herr!
Das neue Jahr dümpelt sportlich gesehen ein wenig dahin. Um das Gammelfleisch mal wieder ein bisschen in Wallung zu bringen wurde eine brachliegende Hallenzeit in der Schulsporthalle Goosacker genutzt. Anfang des Jahres verdingten sich dort Senioren mit Söhnen aus den Jugendmannschaften bis hin zu Ligaspielern. Das hat Laune gemacht , sprach sich schnell herum. Und gipfelte in einer Session, wo inkl. der „Freizeitruppe“ über 20 Mann am Start waren. Das kicken in Turnierform hat, denke ich, trotzdem Laune gemacht. Die traditionellen Hallenturniere von Zoll und Roland Wedel zogen mal wieder sprichwörtlich die Wurst vom Teller. Sowohl beim Zoll, wo sich nach zweimaliger Shoot-out Veranstaltung ( Penalty, nicht einfach, aber von André Usko in Perfektion beherrscht ) der 3.Platz ( von 10 ) herausstellte, als auch der 10. von 10 in Wedel, brachten neben Trinkbarem Essbares. Die gewonnenen Dauersalamis werden jedoch weniger in Erinnerung bleiben als der jetzt schon legendäre Abend beim neuen „In-Italiener“ Kristiano ( ein Name wie Öl im Haar – übrigens ist der Tifosi Mazedonier, was ihn nicht unsympathischer macht ). Wohlweißlich einen Tisch nach dem Zoll-Turnier für neun Personen reserviert, rückten wir gegen 21:00 Uhr ein. Die Abordnung um Doc Bergmann, Mr.Wunderschöööön, dem Chancenkiller, dem ewigen Fragensteller Herrn S., Uschi Usko, sowie der Landpflegeheim-Monarchie samt Prinzessinnen ließen auffahren: Pizza hier, Pasta dort, Herr Simon mit dekadentem Ziegenkäse und weitere Leckerlies wie Carpaccio auf den Tisch, begleitet von Vino Rosso und Obergärigen. Während der Schreibfürst zeitig in die Furzmulde enteilte, um am folgenden Tag die C-Jugend zu bespaßen, blieb die bei ihm wohnende Berichtserstatterin noch bis zum Ende. Und darin liegt das Besondere. Während die anderen Gäste schon gen Lummerland entschwanden, saß der harte Kern um Frau.T., M.S., J.S. und Fru sowie Klaus-Man noch am Tische mit Wirt und dessen hinzugerufener Gattin. Bis 05:00 Uhr morgens wurde geschnackt, getanzt, getrunken ( für Herrn Simon noch einen hausgemachten Grappa???) und verhandelt. Das Resultat dieser Sitzung war ertragreich – anders als bei anderen Vereinigungen, die im Eylsée nur Chaos hinterlassen ( schönen Gruß an den aufgeblähten Aufsichts(appa)rat von St.Ellingen ).So hat die Senioren erstmals in der fast x-jährigen Geschichte ein Stammlokal, von dessen Wirt Kristiano ( oder doch Stefano, Rainer? ) Dank des Verhandlungsgeschicks Herrn Schlüters, der Erpressungskunst Herrn Simons und des Durstes des Dreigestirns Pilss-Bergmann-Tebest ein Sponsoring edler Klamotten für den Spielbetrieb zu erwarten ist. Sollte Rainer auch noch den Herbergsvater der Seniorenstifts von der Herrenausstattung überzeugen, dann läuft Osdorfs Lobby im Frühjahr 2014 zwar immer noch der Türkisch-Schenefeldschen Musik hinterher, aber deutlich hübscher anzusehen. Und das wäre doch WUN-DER-SCHÖÖÖÖN!!!
Bleibt mir abschließend noch Jan(tiago de ) Schiele aus JWD und Jörg Burkhard vom Osdorfer Born als neue Mitspieler zu begrüßen. Während Jan schon seit geraumer Zeit mittrainiert, aufgrund von Verletzungen aber nur beim Freundschaftsspiel in Elmshorn ( und natürlich auf der Bosseltour) mitwirken konnte, ist Jörg brandneu dabei und als Defensiv-Allrounder inkl. Torwartfunktion einsetzbar. Wenn jetzt noch der Langzeitverletzte Rolf Schiller wiederkehrt, der außer an der gelben Kugel noch nicht einmal in diesem Jahr am Ball war, können wir wieder aus dem Vollen schöpfen.

So long, Euer Spätkonfirmant

Mr T.


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